Hermann Niehaus (Stammapostel von 1905 bis 1930) ,Landwirt,
geboren 1848 in Steinhagen, gestorben 1932 in Quelle
Die lebenden Apostel sind die Tore zum Reiche Gottes. Die
lebenden Träger des Versöhnungsamtes können mich
allein mit Gott versöhnen, weil ihnen allein
das Vermögen Jesu, welches durch seinen Opfertod erworben
ist, als Bezahlung für unsere Schulden, durch den Herrn Jesus
übergeben ist. Eine andere Versöhnung mit Gott gibt
es nicht, als allein durch das Gnaden- und Apostelamt.
(Apostolisches Sonntagsblatt 1.9.1907)
Ja nirgends auf dem Erdenrund fühlt' ich mich frei so von
Beschwerde, als an der Brust von Vater Krebs, das war mein
Himmel auf der Erde.
Vers 3:
Verloren gehet von uns keiner, so wir uns klammern an die Hand
in seinem Sohne Niehaus heute. An dieser Brust wird weiter
blühn für uns der Himmel auf der Erde.
(NAK-Gesangbuch, Ausgabe 1912, Lied 509)
Ihr werdet auf die von Gott in Eueren Apostel gelegte Quelle
hinwiesen, auf Euren Vater, auf Eureren Ursprung und Ausgang.
Wer täglich den Willen des Vaters tut, wer immer neu aus
der lebendigen Quelle trinkt und aus dem Apostelmunde das Lebensbrot
hinnimmt, ist ein Kind und Erbe des himmlischen Reiches.
...
Diese Tatsache lehrt uns, daß wir täglich neu den Willen,
den Geist und das Leben unseres Vaters und Apostels erbitten
müssen.
...
Früher habe ich wohl geglaubt, daß mein Apostel
mein geistlicher Vater ist; aber ich habe es noch nicht erkannt.
Ich freue mich, weil mein Apostel bibelkundig war und auch alles
verständlicher wie andere erklären konnt. Anderen gegenüber
war mir mein Apostel ein guter Bibelerklärer und lieber Bruder,
aber den auferstandenen Gottessohn habe ich in ihm nicht erkannt,
auch nicht meinen Vater, die lebendige Quelle, woraus ich immer
das Wasser des Lebens genießen kann.
...
Der Stammapostel kann ohne seinen Sender Jesus Christus nichts
tun, die Apostel arbeiten ohne ihren Sender ohne Erfolg, und die
Amtsträger empfangen göttlichen Sgen, wenn sie mit
ihrer Quelle ihrem Ursprung, ihrem Apostel in steter Verbindung
bleiben.
(Der Leitstern, Halbmonatsschrift für die Amtsträger
der Neuapostiloschen Kirche, 1.1.1929)
Am 21. Januar 1930 versammelten sich in Bielefeld wiederum die
europäischen Apostel, um mit dem greisen Haupt des Gotteswerkes
auf Erden dessen 25 jähriges Amtsjubiläum zu feiern.
Im Jahre 1905 hatte Stammapostel Niehaus sechs Apostelbezirke
mit 488 Gemeinden übernommen; nun waren es 12 europäische
Apostelbezirke mit ca. 1600 Gemeinden. Dazu waren noch 200 überseeische
Gemeinden gekommen.
Von seinem überaus segensreichen Leben sagte der Stammapostel
Niehaus einmal selbst:"Solange ich lebe, hat der Kampf nicht
aufgehört. Alle, die gegen den Herrn und seine gesetzte
Ordnung zu Felde gezogen sind, haben keine Siege errungen.
Die Treuen aber hat der Herr stets bewahrt und von allem Übel
erlöst. Falsche Geister haben mir manche Träne ausgepreßt.
Viel Kreuz und Kummer habe ich ertragen, und vieles habe ich lernen
müssen. Liebe Brüder, wir wollen Gott danken für
alles, denn die Trübsal schafft eine ewige und unbeschreibliche
Herrlichkeit denen, die darin geübt sind."
Am 25.Januar 1930 zwang ihn ein Unfall, sich von seiner verantwortungsvollen
Tätigkeit zurückzuziehen.
(Geschichte der Neuapostolischen Kirche, Verlag F. Bischoff, S.114f)
Über das Ende von Hermann Niehaus liegen widersprüchliche
Darstellungen vor. Nach der einen, die aus zuverlässiger
Quelle stammt, wurde 1930 bei der Feier zu seinem 25jährigen
Jubiläum als Stammapostel ein Bühnenspiel aufgeführt.
Auf der Bühne befand sich eine Treppe, welche die Verbindung
zwischen Himmel und Erde darstellen sollte. Niehaus wirkte
mit, indem er die Rolle Christi spielte und seine Wiederkunft
vorführte. Dabei ereignete sich, wohl infolge eines Fehltritts,
das Unglück. Niehaus erlitt schwere Verletzungen, konnte
darum sein Amt nicht weiterführen und starb 1932.
Hermann Niehaus jun. Bestritt in einer eidesstattlichen Versicherung
vom 7.Mai 1968 diese Darstellung: Sein Vater habe nie an einem
Bühnenspiel teilgenommen, sondern der 82jährige sei
am 25.Januar 1930 auf der Treppe vor seinem Wohnhaus zu Fall gekommen.
Von den erlittenen Verletzungen habe er sich wieder erholt, sei
aber nicht mehr in der Lage gewesen, seine dienstlichen Aufgaben
zu erfüllen, und habe deshalb sein Amt niedergelegt.
(Kurt Hutten, Seher Grübler Enthusiasten, Ausgabe 1968, Seite.638)